Alte Bibliothek ade

Alte Bibliothek ade

Am Abend des 08. November entschied die Stadtverordnetenversammlung mit den Stimmen von SPD/FWO und Linke, sich von einem der ältesten Gebäude unserer Stadt zu trennen – zu mindest für das nächste halbe Jahrhundert.
 
Die Stadtverwaltung schlug vor, dass ehemalige Amtshaus, welches u.a. bis 2017 die städtische Bibliothek beheimatet hatte, zum Verkauf auszuschreiben. Der Investitionsbedarf für die Trockenlegung des Kellers und die Einhaltung von Brandschutzanforderungen bei einer Nutzungsänderung wäre zu hoch. Wie hoch diese genau wären, konnte konkret allerdings nicht gesagt werden. Noch vor wenigen Wochen konnten wir im Ausschuss für Stadtentwicklung davon überzeugen, erst zu untersuchen, welche Kosten nötig sind um das Gebäude einer neuen öffentlichen Nutzung zuzuführen.
 
Nun aber stimme die SPD der von uns vorgetragenen Idee einer sozialen Nutzung (Bürger-/Vereinstreff o.ä.) grundsätzlich zu. Allerdings hielte man den Standort für nicht zentral genug. Argumente, wie die gute Erreichbarkeit durch die direkt vor der Tür befindliche Bushaltestelle, blieben unkommentiert. Die Frage, wo in der Innenstadt dann sonst ein solcher sozialer Treffpunkt errichtet werden könnte, blieb ebenfalls unbeantwortet.
 
Damit die Stadt den Einfluss nicht ganz verliere – so argumentierte die SPD – wäre der Abschluss eines Erbaurechtsvertrages einem Verkauf vorzuziehen. Sie beantragte eine entsprechende Änderung und formulierte zusätzlich, dass die Stadtverordneten dem entsprechenden Vertrag zustimmen müssen. Ein Erbaurechtsvertrag läuft mindestens 60 – in der Regel eher 99 Jahre.  Die Mehrheit folgte diesem Antrag.
 
Damit ist eine soziale Nutzung – in welcher Art auch immer – vorerst vom Tisch. Sollte sich im Rahmen der Ausschreibung kein Interessent finden, so werden sich die Stadtverordneten erneut mit dem Thema zu befassen haben. Bis dahin aber wird das Gebäude aber leider weiter leer stehen.

geschrieben von
Marcel Siegert

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